Organisationen sind allein über Hierarchien nicht mehr gut zu steuern. Um die Vielzahl von Einflüssen an Gestaltungs- aber auch Blockademacht zu synchronisieren wird eine selbstbewusste innerorganisatorische Zivilgesellschaft gebraucht: leistungsstarke Netzwerke und Verhandlungssysteme, aber auch interne Märkte und vor allem ein Minimum an Werte- und Verantwortungsgemeinschaft. Nur so können aus der Leistungsfähigkeit des Ganzen die Ansprüche und Erwartungen an die Organisation bedient werden. Sind die unterschiedlichsten Perspektiven von Kunden, Lieferanten, Führungskräften, MitarbeiterInnen, Kapitalgebern und der Öffentlichkeit nicht auszubalancieren, erübrigen sich Verteilungskonflikte bald mangels Wertschöpfung.
Organisationsberatung hilft als bewusst gestalteter Reflektionsraum diese Komplexität angemessen zu verarbeiten. Als professionelles Beratungsformat ist Organisationsberatung (etwa im Vergleich zu Supervision und Mediation) nur schwach profiliert, die verschiedenen Formen von Organisationsberatung sind aber durch gemeinsame Leitfragen verbunden:
- Macht: Welche Ambitionen energetisieren das Handeln? Wer übernimmt wirklich Verantwortung für den Erfolg der Organisation? Wer folgt wem in welcher Frage wie weit? Wie belastbar und konfliktfähig ist die Nutzenkoalition im Betrieb?
- Strategie: Worin bestehen die kurz- mittel- und langfristigen Ziele der Organisation? Aus welchen Einschätzungen und Erfahrungen resultieren diese Ziele?
- Wissen: Welches sind die wesentlichen Geschäftsprozesse, wie sind sie reguliert und gesteuert?
- Identität: Welche Vision, welches Selbstbild, welche Philosophie stehen hinter diesem Machtanspruch, der Strategie und dem Wissen?